Die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Arbeitsschutzpreises 2025

Am 26. Februar 2025 wurden die Gewinner des Deutschen Arbeitsschutzpreises 2025 in den Kategorien Strategisch, Betrieblich, Kulturell und Persönlich öffentich präsentiert. Die Verleihung fand im Konferenzzentrum des Bundes in Berlin statt.

Kategorie "Strategisch"

Mainka Bau GmbH & Co. KG

Seit Jahren verfolgt Mainka Bau aus Lingen kontinuierliche Strategien zur Arbeitssicherheit. Weil auch die Digitalisierung ein zentrales Thema ist, arbeitete man am Thema „Digitale Hilfsmittel zur nachhaltigen Verbesserung von Arbeits- und Umweltschutz im Unternehmen“, schaffte Verbesserungen in sechs Bereichen und sammelt nun wichtige Daten – mit Hilfe von QR-Codes und der selbst entwickelten MainkaApp. Dadurch werden nun Ressourcen effizienter genutzt, Prozesse optimiert, Umweltauswirkungen reduziert, Material- und Energieverluste verringert. Zudem können durch den Einsatz von digitalen Technologien Stressfaktoren für die Beschäftigten minimiert, einzelne Tätigkeiten besser geplant und koordiniert und der Personaleinsatz optimiert werden. Einzelne Arbeitsschritte wurden bislang beispielsweise händisch per Papier verwaltet und aktualisiert; dank Digitalisierung fällt das weg. Die am Projekt Beteiligten haben Zugriff via Smartphone oder Tablet.

Kategorie "Betrieblich"

energis-Netzgesellschaft mbH

Es war ein Riesenschock bei der energis-Netzgesellschaft in Saarbrücken, als ein Mitarbeiter im Korb einer fahrbaren Hubarbeitsbühne einer 20-kV-Mittelspannungsfreileitung lebensgefährlich nahekam. Zugleich war es der Anlass für eine effiziente Maßnahme, die Leben retten kann: die „Ausstattung fahrbarer Hubarbeitsbühnen mit Spannungssensoren“. Dass es dazu kam, hat drei Gründe: Der betroffene Mitarbeiter meldete den Beinaheunfall umgehend. Es wurde sofort eine ausführliche Unfallanalyse durchgeführt und am Markt nach bestehenden Warnsystemen für Hubarbeitsbühnen recherchiert – leider erfolglos. Auf Basis eines etablierten Systems von Spannungssensoren an Feuerwehr-Drehleitern konnte schließlich ein eigenes Pilotprojekt gestartet werden. Die Hubarbeitsbühnen des Unternehmens sind nun nachgerüstet und warnen Beschäftigte optisch und akustisch, sobald sie sich einer unter Spannung stehenden Leitung zu sehr nähern.

Kategorie "Kulturell"

Mobile Haus-Krankenpflege Kröber GmbH

Der Pflegeberuf ist oftmals konnotiert mit überlasteten Beschäftigten und einer hohen Fluktuation. Hier wollte die mobile Haus-Krankenpflege Kröber in Zittau nachhaltig Abhilfe schaffen. „Unser Pflegedienst ist so gesund wie seine Mitarbeiter – nachhaltig gesunde Arbeitsverhältnisse etablieren“ schien ein effektiver Weg, um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten und eine langfristig stabile Personalsituation zu erzielen. Um dieses Ziel zu erreichen, griff man zu den unterschiedlichsten Mitteln: ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das Recruiting von Kooperationspartnern, die Ausbildung einer Mitarbeiterin zur Fachkraft für Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagementbeauftragten, der Aufbau einer Arbeitsorganisation nach New-Work-Prinzipien mit agilem Management, wertebasiertem und selbständigem Arbeiten sowie New Leadership mit Führung als Dienstleistung.

Kategorie "Persönlich"

St.-Marien-Hospital Marsberg in Kooperation mit der FH Münster

Patientinnen und Patienten im Rahmen einer Rehabilitation beim Gehtraining zu unterstützen, bringt Therapierende regelmäßig an ihre körperlichen Grenzen. Verbesserungen bot der Markt bis dato nicht. So begannen eine Physio- und eine Ergotherapeutin der geriatrischen Station des St.-Marien-Hospitals in Marsberg in Eigeninitiative nach Lösungen zu suchen – und wurden fündig. Gemeinsam mit dem Labor für Biomechatronik der FH Münster entstand das Projekt „MoRe – Mobilitätsunterstützung in der Rehabilitation“.  Am vorläufigen Ende der interdisziplinären Zusammenarbeit von Wissenschaft und therapeutischer Praxis steht ein Prototyp: ein mit einem modularen Aufsatz nachträglich motorisierter Rollstuhl, der geheingeschränkten Menschen spurgenau folgt, bei Bedarf nah genug heranfährt, automatisch und rechtzeitig bremst. Therapierende werden somit körperlich entlastet.